Die viermaligen Sieger England konnten zum Abschluss der ersten Runde des Cazoo World Cup of Darts am Freitagabend eine Überraschung gegen Brasilien vermeiden, während der Finalist von 2019, Irland, gegen Portugal ausschied.

Englands James Wade und Dave Chisnall überstanden eine zähe Partie gegen Diogo Portela und Artur Valle und begannen ihre Jagd nach dem fünften Titel mit einem 5:2-Erfolg.

Das brasilianische Duo bestrafte die verpassten Doppel der Engländer und ging früh mit 2:1 in Führung, sodass ein frühes Aus für Wade und Chisnall in der Luft lag.

England glich aber im vierten Leg aus, bevor Wade mit einem 64er Finish – nach seinem 68er Finish im ersten Leg – die Führung zurückeroberte. Chisnall checkte auf der Doppel 5 und stellte dem UK Open Champion daraufhin Tops, um den Sieg mit vier Legs in Folge zu besiegeln.

„Wir haben uns ganz gut geschlagen, wenn man bedenkt, dass wir beide nervös waren, aber ich glaube, das waren keine 60 Prozent von dem, was wir können“, sagte Wade, der zum ersten Mal seit 2010 wieder am World Cup teilnimmt.

„Es war heute Abend wirklich schwer, in einen Rhythmus zu kommen. Ich hatte das Glück, dass Dave zum richtigen Zeitpunkt ein paar gute Scores geworfen hat.“

England trifft nun am Samstag auf Südafrika, nachdem Devon Petersen und Carl Gabriel die Spanier Jesus Noguera und Jose Justicia in einem Krimi mit 5:4 besiegten.

Nachdem Noguera das erste Leg mit der Doppel 10 gewonnen hatte, glich Petersen mit der Doppel 16 aus, bevor Gabriel mit einem 76er Finish auf dem Bull die 2:1-Führung für Südafrika erzielte.

Spanien glich mit einem 13-Darter aus, aber Südafrika antwortete, spielte ebenfalls 13 Darts und holte sich die Führung zurück. Gabriel – der zum zweiten Mal in Folge am World Cup teilnimmt – erarbeitete mit der Doppel 8 ein 4:2-Polster.

Spanien erholte sich, als Justicia einen 14-Darter abschloss und Noguera ein 98er Finish für einen 12-Darter gelang, um ein entscheidendes Leg zu erzwingen. Letzterer war allerdings nicht in der Lage, Tops zum Sieg zu checken. Gabriel kam wieder an die Reihe und traf die Doppel 20 um einen denkwürdigen Sieg zu erringen.

„Es ist unglaublich – mir fehlen die Worte,“ gab Gabriel aus Gauteng zu. „Letztes Jahr lief es nicht so gut, aber in die nächste Runde zu kommen, ist unglaublich.

„Mein Gefühl war gut und ich war etwas entspannter, weil ich nach dem letzten Jahr wusste, was mich erwartet. Außerdem hat Devon während des gesamten Spiels mit mir gesprochen und mich beruhigt, wenn ich etwas nervös wurde.

„Es ist einer meiner Träume, auf der Bühne zu stehen und ein Einzel zu spielen. Das geht morgen in Erfüllung, also freue ich mich sehr.“

Die Portugiesen Jose de Sousa und Jose Marques kämpften sich nach einem 0:2 und 1:3-Rückstand noch zu einem dramatischen 5:4-Sieg über die irischen Finalisten von 2019 William O’Connor holte sich mit einem
94er Finish und der Doppel 5 die ersten beiden Legs für Irland und wurde dabei von Steve Lennon unterstützt, der das vierte Leg entschied und somit den Vorsprung auf 3:1 ausbaute.

Portugal konnte aber nach einem 96er Finish von Marques im dritten Leg und mit Checkouts von 78 und 76 von de Sousa wieder ausgleichen, bevor sie in einem spannenden siebten Leg mit 4:3 in Führung gingen.

Lennon traf die Doppel 4, um das Spiel in ein Entscheidungsleg zu bringen, aber Portugal war als erstes im Finishbereich. De Sousa traf Tops, um einen 14-Darter zu vollenden und zum zweiten Mal in Folge die zweite Runde zu erreichen.

Nordirland überstand fünf vergebene Matchdarts von Kai Fan Leung und Man Lok Leung aus Hongkong. Daryl Gurney und Brendan Dolan zogen schließlich in die zweite Runde ein, wo sie auf die Portugiesen treffen.

Dolans 97er Finish wurde durch Kai Fan Leungs 69er Checkout im zweiten Leg egalisiert. Die nächsten vier Legs wurden geteilt, bevor Hongkong auf Tops zur 4:3-Führung breakte.

Beide Spieler aus Hongkong verpassten aber im achten Leg die Chance auf den Sieg, als fünf Matchdarts vergeben wurden. Gurney traf die Doppel zwei, um die nordirischen Hoffnungen am Leben zu erhalten, bevor Dolan im Entscheidungsleg Tops traf.

„Ich bin so froh, dass wir das überstanden haben,“ sagte Gurney. „Brendan hat wirklich gut gespielt und uns im Spiel gehalten. Wir hatten Glück, dass wir es am Ende geschafft haben.

„Wir haben uns heute Abend nur auf Hongkong konzentriert – als wir 4:3 hinten lagen und sie Darts auf den Sieg hatten, hatten wir Glück, aber wir werden jetzt auf Samstag schauen.

Gastgeber Deutschland begeisterte die Zuschauer in der Sparkassen-Arena, als Gabriel Clemens und Max Hopp die Kanadier Jeff Smith und Matt Campbell mit 5:3 besiegten.

Campbell bestrafte die deutschen Doppelfehler im ersten Leg und Smith holte mit einem 107er Finish die 2:1-Führung für Kanada, bevor Clemens den Schwung der Viertelfinalisten von 2020 mit einem 118er Finish stoppte.

Nachdem beide Nationen sich je eines der nächsten beiden Legs holte, kam Hopp danach besser ins Spiel und traf in den zwei folgenden Legs Tops, um die Gastgeber in die zweite Runde zu bringen, wo sie am Samstagabend auf Japan treffen werden.

„Ich habe in diesem Spiel etwas Nerven gezeigt, aber wir sind einfach nur froh, dass wir in die nächste Runde eingezogen sind“, gab Hopp zu.

„Gabriel hatte die Power Scores, um uns im Spiel zu halten und ich bin froh, dass ich in den letzten beiden Legs die Doppel 20 getroffen habe, um uns in die nächste Runde zu bringen. Kanada war ein harter Gegner.“

Die Japaner Jun Matsuda und Yoshihisa Baba beeindruckten bei ihrem Debüt beim World Cup of Darts mit einem 5:1-Sieg gegen die Russen Boris Koltsov und Evgenii Izotov.

Im Eröffnungsspiel des zweiten Abends gingen die Neulinge auf der großen Bühne mit 3:0 in Führung, bevor Koltsov mit einer 72 für Russland zurückschlug. Baba konnte allerdings mit Tops und einem 96er Finish den Einzug Japans in die Runde der letzten 16 besiegeln.

Die an Position vier gesetzten Belgier legten einen starken Start hin, als Dimitri Van den Bergh und Kim Huybrechts die Griechen John Michael und Veniamin Symeonidis mit 5:2 besiegten.

Nachdem es nach den ersten beiden Legs 1:1 stand, holte sich das belgische Duo, das in den letzten drei Jahren zweimal gemeinsam das Halbfinale erreicht hat, drei Legs in Folge und ging mit 4:1 in Führung.

Michael gelang es mit einem 120er Finish die Griechen in der Partie zu halten, aber Van den Bergh warf eine 180 und traf dann die Doppel fünf, um Belgiens Platz in der zweiten Runde gegen Österreich zu sichern.

„Für sein Land zu spielen, ist immer das Beste, was es gibt, und es ist fantastisch, hier zu sein“, sagte Huybrechts, der 2013 zusammen mit seinem Bruder Ronny im Finale des World Cups stand.

„Ich möchte für meinen Teamkollegen gut abschneiden. Ich war schon immer ein Teamspieler und bin mit Doppelwettbewerben aufgewachsen.

„Wir haben immer einen Matchplan. Dimitri ist jetzt die 5 der Welt, wenn wir also zusammenarbeiten, dann sind wir eines der besten Teams der Welt.“

Die Österreicher Mensur Suljovic und Rowby-John Rodriguez kamen von einem frühen Rückstand zurück und besiegten die Filipinos Lourence Ilagan und Christian Perez mit 5:1.

Ilagan holte mit einem 112er Finish das Eröffnungsleg für die Philippinen. Suljovic gelang mit einem 104er Finish der Ausgleich und damit ein ermutigender Start in sein erst zweites Turnier seit April.

Rodriguez traf die Doppel 16 für das dritte Leg und damit ging Österreich in Führung. Die nächsten drei Legs holte sich das Duo aus der Alpenrepublik in souveräner Manier und sicherte sich den Sieg mit fünf Doppeln aus sechs Versuchen.

In der zweiten Runde, die am Samstag in Jena in zwei Sessions ausgetragen wird, werden zwei Einzelpartien und bei Gleichstand ein Entscheidungsdoppel ausgetragen.

Cazoo World Cup of Darts 2021
Freitag, 10. September
8x Runde 1

Japan 5-1 Russland
Südafrika 5-4 Spanien
Portugal 5-4 Republik Irland
Österreich 5-1 Philippinen
Nordirland 5-4 Hongkong
Deutschland 5-3 Kanada
England 5-3 Brasilien
Belgien 5-2 Griechenland

Samstag, 11. September
Nachmittag-Session (14:00 Uhr)
4x Runde 2

Nordirland – Portugal
England – Südafrika
Australien – USA
Belgien – Österreich
Abend-Session (20:00 Uhr)
4x Runde 2
Schottland – Polen
Deutschland – Japan
Niederlande – Singapur
Wales – Litauen