Krzysztof Ratajski feierte am Sonntag bei den Interwetten German Darts Open mit einem deutlichen 8:3-Sieg gegen Stephen Bunting seinen zweiten European Tour Titel.

Ratajski – Gewinner der Gibraltar Darts Trophy 2019 – beendete seine vierjährige Wartezeit auf einen Titel auf der großen Bühne mit einer Reihe von herausragenden Leistungen in der Sparkassen-Arena.

Für polens Nummer eins ist es ein Jahr, in dem er zu seiner alten Form zurückfinden konnte. Nachdem er sich bereits im April seinen siebten Sieg auf der Pro Tour sichern konnte, holte er sich nun den mit 30.000 Pfund dotierten Hauptpreis und seinen insgesamt zehnten PDC-Titel.

Ratajskis Wochenende begann mit einem beeindruckenden 6:3-Erfolg über Ricky Evans am Samstag. Darauf folgte ein deutlicher Sieg gegen den topgesetzten Dave Chisnall im Achtelfinale.

Im Viertelfinale setzte sich der 46-Jährige dann gegen Danny Noppert mit 6:3 durch, bevor er im Halbfinale Josh Rock mit einer beeindruckenden Leistung ausschaltete.

Nach sechs Legs war es eine ausgeglichene Partie, aber Ratajski fand in der Schlussphase zu alter Stärke zurück und checkte 126er Punkte über das Bullseye. Darauf folgten Legs von 13 und zweimal 14 Darts zum 7:4-Sieg gegen den jungen Nordiren.

Vor dem Finale hatte Ratajski mit seinen Practice-Darts ein Neun-Dart-Finish geworfen und er erwischte einen Traumstart Finale am Sonntag. Unter anderem gelang ihm ein 128er Checkout im zweiten Leg und er konnte zwischenzeitlich mit 4:0 in Führung gehen.

Bunting zahlte den Preis dafür, dass er in den ersten Legs neun Darts auf die Doppel vergab. Im fünften Leg konnte dann auch „The Bullet“ mit einem 90er Checkout seinen erste Leg-Gewinn im Finale verbuchen.

Nachdem Bunting im siebten Leg die Doppel 11 für ein 102er-Finish verpasst hatte, stellte Ratajski seinen Drei-Leg-Vorsprung wieder her, bevor er mit einem 12-Darter erneut die Führung ausbaute.

Der frühere World Matchplay Halbfinalist legte dann noch ein 105er Checkout auf und war somit nur noch ein Leg vom Sieg entfernt, welchen er kurz darauf über die Doppel 8 über die Ziellinie brachte.

„Ich habe vier Jahre lang auf diesen Moment gewartet“, sagte Ratajski, der nun kurz vor seiner Rückkehr in die Top 20 der Welt steht.

„Ich bin überglücklich. Ich habe nicht damit gerechnet, denn in den letzten zwei oder drei Monaten habe ich nicht gut gespielt, aber an diesem Wochenende habe ich es besser gemacht.“

„Stephen hat am Anfang ein paar sehr wichtige Doppel verpasst. Ich habe diese Legs mitgenommen und das gab mir das Selbstvertrauen, gut zu spielen.“

„Dieser Sieg bringt mich unter die Top 16 der ProTour Order of Merit. Das war mein Ziel für dieses Jahr, jetzt muss ich mir ein neues Ziel setzen!“

Bunting wurde sein erster Titel auf der großen Bühne der PDC verwehrt, aber er genoss ein denkwürdiges Turnier in Jena, nachdem er bei seinem Zweitrundensieg gegen Joe Cullen am Samstag acht Matchdarts überstanden hatte.

Der 38-Jährige schlug Martin Schindler und beendete damit die Hoffnungen auf den Einzug ins Achtelfinale, bevor er später am Tag zwei weitere Entscheidungslegs gegen Andrew Gilding und Wesley Plaisier überstand.

„Ein großes Lob an Krzysztof. Er war fantastisch“, lobte Bunting, der an diesem Wochenende zum ersten Mal seine neuen Darts in einem großen TV-Turnier einsetzte.“

„Ich habe alles gegeben, aber Glückwunsch an Krzysztof, er ist der verdiente Sieger.“

„Bei meinem ersten Einsatz mit meinen neuen Darts in einem European Tour Finale zu stehen, freut mich ungemein.“

„Die Zuschauer haben mich an diesem Wochenende durch ein paar Spiele gebracht. Die Unterstützung war absolut phänomenal, und ich kann es kaum erwarten, wieder nach Deutschland zu kommen und vor diesem wunderbaren Publikum zu spielen.“

An anderer Stelle stellte Plaisier die beste Leistung eines Associate Member Qualifikanten auf der European Tour ein – mit einer Reihe von wichtigen Siegen zog er in sein erstes PDC Ranking Halbfinale ein.

Der Niederländer schlug den Europameister Ross Smith und den an Nummer drei gesetzten Luke Humphries auf seinem Weg in die Runde der letzten Acht, wo er Brian Raman deutlich besiegte.

UK Open Champion Gilding schied ebenfalls in der Runde der letzten Acht aus, ebenso wie der Belgier Raman, der den World Matchplay Champion Nathan Aspinall ausschaltete und damit sein erstes PDC Ranking Viertelfinale erreichte.

Die PDC European Tour wird vom 22. bis 24. September mit der Hungarian Darts Trophy in Budapest fortgesetzt, wo 48 Spieler an drei Tagen das vorletzte European Tour Event des Jahres 2023 bestreiten werden.

Sonntag, 10. September
Mittagssession
Dritte Runde
Krzysztof Ratajski 6-2 Dave Chisnall
Danny Noppert 6-4 Cameron Menzies
Dirk van Duijvenbode 6-3 Jose de Sousa
Josh Rock 6-5 Ryan Searl
eAndrew Gilding 6-3 Florian Hempel
Stephen Bunting 6-1 Martin Schindler
Wesley Plaisier 6-5 Luke Humphries
Brian Raman 6-4 Nathan Aspinall

Abendsession
Viertelfinale
Krzysztof Ratajski 6-3 Danny Noppert
Josh Rock 6-5 Dirk van Duijvenbode
Stephen Bunting 6-5 Andrew Gilding
Wesley Plaisier 6-3 Brian Raman
Halbfinale
Krzysztof Ratajski 7-4 Josh Rock
Stephen Bunting 7-6 Wesley Plaisier
Finale
Krzysztof Ratajski 8-3 Stephen Bunting