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„The Wall“: Wie Martin Schindler zur stärksten Version seiner Selbst wurde

Dezember 11, 2025 , , ,
Martin Schindler blickt voller Vorfreude auf die Darts WM 2025/2026

Man nennt ihn „The Wall“, aber die wichtigere Mauer sieht man nicht. Sie steht in ihm. Stabil, leise, geduldig. Gebaut aus Rückschlägen, Tourcard-Verlusten, Comebacks und Trainingseinheiten, in denen niemand zuschaute. Martin Schindler steht vor seiner siebten Darts WM und ist bereit sie zu seiner zu machen – was auch immer das bedeuten mag.

„Hier kommt Deutschlands Nummer 1: The Wall, Martin Schindler.“ Wenn der Master of Ceremonies, Philip Brzezinski diesen Satz in die Scheinwerfer ruft, klingt es beinah wie ein Trommelwirbel. In den Hallen springt die Energie sofort über, Menschen stehen auf, heben ihre 180er-Schilder. Für einen kurzen Moment wirkt es, als würde der Raum selbst größer werden. Und doch ist ausgerechnet dieser Titel „Deutschlands Nummer 1“ einer, auf den Schindler am ehesten verzichten könnte – der ihn fast ein wenig verlegen wirkt lässt. Nicht aus Unsicherheit, eher aus dem Gefühl heraus, dass er mit solchen Etiketten vorsichtig umgeht. Martin Schindler ist stolz auf das, was er erreicht hat. Aber Martin Schindler ist auch jemand, der die Dinge lieber einordnet, als sie auszuschmücken. Jemand, der in den vergangenen beiden Jahren zu einem der konstantesten und verlässlichsten Spieler auf der European Tour geworden ist – und der Darts-Deutschland gleichzeitig so etwas wie Stabilität geschenkt hat.

Schindlers Erfolgsgeheimnis und Entwicklung

Martin Schindler ist 29 Jahre alt. Eigentlich kein hohes Alter für einen Dartsspieler. Und dennoch wirkt er heute wie ein Sportler, der weiß, wer er ist. Präzise, diszipliniert, mental stark. Der gebürtige Strausberger hat sich eine Karriere gebaut, die nicht über Nacht kam, sondern über Jahre. Über Tourcard-Gewinn, Tourcard-Verlust und ein Comeback, das ihn stärker gemacht hat als je zuvor. „Ich war nicht fertig“, sagt er über die Zeit nach 2020. Und alles, was danach kam, beweist genau das.

„The Wall“ war einmal eine Anspielung auf seine Herkunft, auf Berliner Geschichte. Heute beschreibt es mehr. Es ist die Mauer, die er in sich errichtet hat: kein Abwehrmechanismus, eher ein Fundament. Stabil, aber beweglich. Eine Struktur, die ihn trägt, statt ihn einzuschließen.

Martin Schindler auf der European Tour 2025: Konstanz als Waffe

Dass er auf dem Board so konstant spielt wie kaum ein anderer, passt dazu. 2025 hat er 13 von 14 Finaltage auf der European Tour erreicht. Eine Konstanz, die zeigt, dass sein Niveau nicht ein guter Tag ist, sondern eine Basis. Ein Level, das Schindler noch nicht für das Ende hält: „Ich bin stolz auf Platz 13 der Welt. Es ist eine schöne Ansage“, sagt er lächelnd in der Presserunde der PDC Europe und fügt an: „Mit durchschnittlichen Leistungen konnte ich teilweise gute Ergebnisse einfahren. Ich freue mich darauf zu sehen, was passiert, wenn die Darts konstanter fliegen.“

Diese Mischung aus Bodenständigkeit und Anspruch ist typisch für ihn. Er sieht, was er erreicht hat und gleichzeitig, wo er noch hinwill. Dabei tritt er selten laut auf. Schindler ist freundlich, fröhlich, professionell. Einer, der niemandem etwas vormachen muss. Und vielleicht genau deswegen wirkt „The Wall“ heute stabiler als je zuvor. Nicht nur sportlich, sondern mental. Es gibt Momente, die zeigen, wie sehr er gewachsen ist. Comebacks, in denen er nicht zerbricht, sondern sich durchbeißt. Lagen, in denen er mit einem ruhigen Atemzug zurück in den Fokus findet. Und dann, wenn der entscheidende Dart im Doppel steckt, dieses fast überraschend hohe „Jaaaa!“, das durch den Raum sticht. Die Wand brüllt: nicht oft, aber dann mit voller Wucht.

Familie als Rückhalt zwischen Druck und Erfolg

Wer Schindler verstehen will, muss auch über den Sport hinausschauen. Auf Manager und Wegbegleiter Ioannis Selachoglou.  Auf Frau Denise. Auf Tochter Hailey. Auf die Szenen, die sich abspielen, wenn die Kameras wegschwenken.

Frankfurt, World Cup of Darts: eine bittere Halbfinalniederlage gegen Nordirland, die im Magen liegt. Und mittendrin Hailey, die mit ihrer kleinen Hand an ihrem Vater zieht, als wollte sie ihn ins eigentliche Leben zurückholen. Kurz darauf spielen sie backstage Fangen . Ein Vater, der rennt, lacht, loslässt. Als wäre dieser Moment der wertvollste Sieg. Ein nordirischer Josh Rock, der diese Szenen beobachtet und Martin mit einem „Siehst du: Und das ist, was zählt“ bestärkt. Oder in Basel, als sie ihm im Freudentaumel einen Kratzer verpasste – sein „Glückskratzer“, wie er nach dem Titelgewinn lachend erzählte. Das Familienleben des Vielreisenden wirkt wie sein Gegenpol. Er spricht selten groß darüber, auch das ist typisch Schindler. Aber wenn, dann mit einer Mischung aus Stolz und Verantwortung. Er will etwas aufbauen, nicht nur für sich, sondern für sie.

Auf der Tour wirkt er lockerer als früher. Beim Walk-On nimmt er sich Zeit für Fans, wirft Sprüche zurück, lacht, wirkt angekommen. Und doch bleibt der Fokus unverrückbar. „Ich bin hier, um meine beste Leistung abzurufen“, sagt er nüchtern und genau so spielt er. Ein Profi, aber einer, der trotzdem Mensch geblieben ist.

Deutschlands Nummer 1 vor der Darts-WM 2025/2026

Jetzt beginnt die nächste Weltmeisterschaft. Eine Bühne, die ihn schon überfordert hat. Vorauseilende Gedanken, zu viel Zukunft im Kopf. Dieses Mal will er es anders machen. Punkt für Punkt, Satz für Satz. Nicht mehr, nicht weniger.

„Letztes Jahr habe ich mich verrückt gemacht“, sagt er über das vergangene Turnier im Ally Pally. „Ich möchte im Hier und Jetzt sein“. Das klingt schlicht, aber jeder Leistungssportler weiß, wie schwer dieser Satz in der Realität zu greifen ist.

Er will anders starten. Nicht mit dem Druck des Rankings oder des eigenen Anspruchs, sondern mit einer klaren, fast sanften Entschlossenheit. Er wirkt, als hätte er verstanden, dass man nicht lauter werden muss, um größer zu spielen.

Vielleicht ist das die eigentliche Erklärung dafür, warum dieser Zusatz – „Deutschlands Nummer 1“ – ihm zwar nicht wichtig ist, aber inzwischen passt. Nicht, weil er der Lauteste oder Auffälligste ist, sondern weil er der Konstanteste geworden ist. Der, der schon gefallen ist und weiß, wie man wieder aufsteht. Der, der das Spiel liebt und gleichzeitig begriffen hat, dass es nicht alles ist.

Martin Schindler ist 2025 gereift, stärker geworden, präsenter. Er hat gelernt, mit Aufmerksamkeit umzugehen, mit Druck, mit Erwartungen. Und er weiß: Er hat bereits Historisches für Darts-Deutschland erreicht. Aber er ist noch nicht fertig.

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