Titelverteidiger Wales und Gastgeber Deutschland mussten ihre Spiele im Doppel entscheiden, um in das Viertelfinale des Cazoo World Cup of Darts in Jena einzuziehen.

Gerwyn Price und Jonny Clayton wurden von den Litauern Darius Labanauskas und Mindaugas Barauskas bis an ihre Grenzen gebracht, bevor sie mit einem 2:1-Erfolg in der zweiten Runde in die Runde der letzten Acht einzogen.

Weltmeister Price hatte Barauskas im Einzel mit 4:2 besiegt, bevor Labanauskas den Premier-League-Sieger Clayton mit demselben Ergebnis schlug und damit das Doppel erzwang.

Dieses ging trotz einer 2:0-Führung für Wales über die volle Distanz. Labanauskas gewann mit der Doppel 7, einem 116er Checkout und einem 64er Finish drei der nächsten vier Legs und erzwang so ein Sudden Death Leg.

Barauskas konnte jedoch 96 Punkte nicht checken, als Litauen die erste Chance auf den Sieg hatte. Price traf letztendlich die Doppel 4, um eine große Überraschung zu verhindern.

„Ich wollte natürlich nicht, dass es so lange geht, aber ich bin froh, dass wir es geschafft haben“, gab Price zu. „Es war ein bisschen nervenaufreibend am Ende, aber man braucht ein bisschen Glück, um Turniere zu gewinnen.

„Ich scheine für diese Druckmomente zu leben; je besser jemand spielt, desto mehr scheine ich aus den Vollen schöpfen zu können und Jonny tut das auch.

„Wir haben das Doppel überstanden und es ist letztendlich ein Mannschaftsspiel. Wenn einer von uns einen Fehler macht, ist der andere da, um ihn zu unterstützen.

“Vor dem morgigen Spiel gegen Australien wissen wir beide, dass wir eine viel bessere Leistung bringen müssen und ich denke, das werden wir auch.”

Die deutschen Spieler Gabriel Clemens und Max Hopp überstanden ein knappes Match gegen Japan, als sie sich erst im Doppel mit 4:2 durchsetzten und damit ihren Viertelfinaleinzug sicherten.

Die japanischen Debütanten setzten ihren beeindruckende World Cup-Lauf fort. Jun Matsuda verlangte Clemens im ersten Einzelspiel alles ab, bevor Yoshihisa Baba Hopp mit Hilfe von zwei Ton-plus-Checkouts mit 4:0 bezwang.

Hopp zeigte jedoch seine Klasse und schlug im Doppel zurück, als das deutsche Duo die verpassten Doppel der Japaner bestrafte und weiter kam.

„Es war ein verrücktes Spiel“, gab Hopp zu, der den Sieg mit einem 108er-Checkout besiegelte. „Am Ende war ich gut, aber es tut mir wirklich leid für meine Leistung heute Abend.

„Es war nicht der Max, den ich kenne, aber Gabriel hat ein gutes erstes Spiel gespielt und wir haben dann Charakter gezeigt. Wir sind in der nächsten Runde und das ist alles, was zählt.

„Es war nicht die Leistung, die wir von uns beiden erwartet haben. Ich hatte nur ein oder zwei Minuten vor dem Doppel, aber ich musste für mein Land kämpfen und meine Leistung aus dem Einzel wieder gut machen.

“Wir sind einfach froh, dass wir durch sind. Ich denke, wir müssen uns beide ausruhen, diesen Abend vergessen und uns auf morgen konzentrieren.”

Deutschland spielt nun gegen England, nachdem James Wade und Dave Chisnall mit einem 2:0-Sieg gegen Südafrika den Einzug in die Runde der letzten Acht perfekt machten.

Carl Gabriel profitierte von einem langsamen Start von Wade und gewann das Eröffnungsleg der Einzelpartie, aber Legs von 13 und 14 Darts brachten den UK Open Champion in Führung, bevor er einen 4:1-Sieg einfuhr.

Dave Chisnall besiegelte dann Englands Viertelfinaleinzug mit einem 4:2-Erfolg über Devon Petersen, indem er im vierten Leg ein entscheidendes Break zum 3:1 holte, bevor er den Sieg perfekt machte.

Die viermaligen World Cup-Sieger aus den Niederlanden werden am Sonntag in einem spannenden Viertelfinale auf den Champion von 2019, Schottland, treffen. Die Niederländer konnten Singapur ausschalten, während die Schotten sich gegen Polen durchsetzten.

Michael van Gerwen und Dirk van Duijvenbode zogen mit einem 2:0-Sieg ins Viertelfinale ein, obwohl Harith Lim eine Chance verpasste, ein Entscheidungsdoppel zu erzwingen.

Der vierfache World Cup-Champion van Gerwen brachte die Niederländer mit einem 4:0-Sieg über den Veteranen Paul Lim im ersten Einzelmatch in Führung.

Das zweite Spiel ging über die volle Distanz, als Harith Lim und Dirk van Duijvenbode auf dem Weg zum entscheidenden siebten Leg 111 bzw. 106 Punkte checkten.

Van Duijvenbode war zunächst der Erste, der ein Finish erreichte, bevor er die Doppel 18 verfehlte, um Lim eine Chance auf 83 zu geben. Der Linkshänder verfehlte allerdings die Single 16, um einen Dart auf das Bull zu bekommen. Dies erlaubte seinem Gegner, mit der Doppel 9 zurückzukommen und die Niederländer in die Runde der letzten Acht zu bringen.

„Insgesamt können wir uns nicht beschweren – wenn man 2:0 gegen Singapur gewinnt, ist das eine gute Leistung“, sagte van Gerwen.

„Es ist immer schön zu gewinnen – wir wissen, wie schwer dieses Turnier ist und dieses Format bringt immer mehr Druck mit sich. Man muss versuchen, ihn zu überwinden, und ich denke, Dirk und ich haben das ganz gut gemacht.

“Ich freue mich schon auf das nächste Spiel. Ich denke, wir haben noch mehr im Tank, das wissen wir beide, aber das ist etwas für morgen.”

Schottland verhinderte eine Überraschung gegen Polen, als Peter Wright und John Henderson die Fehler von Krzysztof Kciuk und Krzysztof Ratajski mit einem 2:0-Sieg bestraften.

Wright musste im ersten Einzel gegen Kciuk sieben Legs überstehen, wobei das polnische Ass im ersten Leg eine 88 auf dem Bullseye checkte und zwei weitere Male seinen Anwurf zur 3:2-Führung hielt.

Wright konnte jedoch mit einem 62er Finish ein entscheidendes Leg erzwingen und schlug zu, als Kciuk nicht in der Lage war, Tops zum Sieg zu treffen. Der Weltmeister von 2020 holte sich dann mit der Doppel 14 den Sieg für Schottland.

Polen hatte Ratajski auf den zweiten Platz im Einzel gesetzt, um gegen Henderson anzutreten – aber der Schachzug ging nach hinten los.

Ratajski vergab in den ersten beiden Legs 12 Darts auf Doppel, was Henderson ausnutzte und mit Finishes von 65 und 66 auf 3:2 davonzog, bevor der Schotte mit einem 60er Finish den Sieg perfekt machte.

„Wir haben über die Taktik gesprochen, was Polen tun würde und das ging nach hinten los“, gab Wright zu. „Ich persönlich dachte, dass Krzysztof Ratajski das erste Match spielen würde und ich war bereit für dieses Spiel.

„Ich habe keine gute Leistung gezeigt und musste mich sehr anstrengen, um den Sieg zu holen, was mir glücklicherweise auch gelungen ist. Ich habe versucht, den Druck von John zu nehmen.

„Ich hatte das Gefühl, dass ich John mit meinem Spiel im Stich gelassen habe – ich weiß, dass ich gewonnen habe, aber Hut ab vor John. Er hat fantastisch gespielt und wir haben gewonnen!

Österreich verwehrte Belgien den zehnten Viertelfinaleinzug in Folge. Mensur Suljovic und Rowby-John Rodriguez besiegten Kim Huybrechts und Dimitri Van den Bergh in souveräner Manier.

Belgien hatte seit 2012 in jedem Jahr mindestens die Runde der letzten Acht erreicht, doch Österreich sicherte sich mit einem 2:0-Erfolg den Einzug in ihr fünftes Viertelfinale in sechs Jahren.

Suljovic zeigte eine brillante Leistung und gewann das hochklassige Eröffnungseinzel gegen Huybrechts mit 4:1, wobei er einen Average von fast 108 erzielte – der Belgier warf vier 180er, während er ebenfalls einen 108er-Average hinlegte.

Suljovic spielte Legs von 13, 14, 12 und 14 Darts, darunter auch ein 136er Checkout, in einer sensationellen Vorstellung, um den World Cup-Finalisten von 2013 zu schlagen.

Rodriguez zeigte dann seine Qualität in seinem 4:2-Sieg über Van den Bergh, wobei er 11 verfehlte Doppel des World Matchplay Siegers von 2020 bestrafte, um Österreichs Viertelfinalplatz gegen Nordirland zu sichern.

Nordirland zog zum ersten Mal seit fünf Jahren in das Viertelfinale ein, indem sie Portugal ohne Legverlust besiegten.

Brendan Dolan gab mit einem souveränen 4:0-Sieg über Jose Marques den Ton an, traf vier Doppel in sieben Versuchen und erzielte einen Average von über 95.

Daryl Gurney eröffnete dann sein Spiel gegen Jose de Sousa mit einem 12-Darter und einem Average von 97, als er den aktuellen Grand Slam of Darts-Champion ausschaltete und damit das Weiterkommen Nordirlands sicherte.

Australien hat jetzt zum achten Mal in elf Austragungen das Viertelfinale erreicht, indem es einen beherzten Kampf gegen die USA überstand und nun auf Wales trifft.

Simon Whitlock, der beim World Cup bisher immer dabei war, sah schon so aus, als würde er an Danny Lauby vorbeischießen, als er mit Legs von 11 und 13 Darts mit 3:0 in Führung ging, nachdem er im zweiten Leg die Doppel 18 für einen Neun-Darter verpasst hatte.

Lauby antwortete aber mit einem 14-Darter und checkte dann 170 zu einem 12-Darter, bevor er sogar ausglich, aber Whitlock war im Decider zu stark und gewann mit 4:3.

Chuck Puleo gewann dann das Eröffnungsleg gegen Damon Heta, der zurückschlug und mit 3:1 in Führung ging, bevor er im fünften Leg drei Matchdarts vergab, sich aber am Ende mit einem 4:2-Erfolg den Sieg sicherte.

Das mit 350.000 Pfund dotierte Turnier endet am Sonntag mit den Viertelfinalen in der Nachmittag-Session, gefolgt von den Halbfinals und dem Finale am Abend in der Sparkassen-Arena.

Cazoo World Cup of Darts 2021
Samstag, 11. September
Nachmittag-Session
4x Runde 2

Nordirland 2-0 Portugal
Einzel Eins: Brendan Dolan 4-0 Jose Marques
Einzel Zwei: Daryl Gurney 4-0 Jose de Sousa

England 2-0 Südafrika
Einzel Eins: James Wade 4-1 Carl Gabriel
Einzel Zwei: Dave Chisnall 4-2 Devon Petersen

Australien 2-0 USA
Einzel Eins: Simon Whitlock 4-3 Danny Lauby
Einzel Zwei: Damon Heta 4-2 Chuck Puleo

Belgien 0-2 Österreich
Einzel Eins: Kim Huybrechts 1-4 Mensur Suljovic
Einzel Zwei: Dimitri Van den Bergh 2-4 Rowby-John Rodriguez

Abend-Session
4x Runde 2

Schottland 2-0 Polen
Einzel Eins: Peter Wright 4-3 Krzysztof Kciuk
Einzel Zwei: John Henderson 4-2 Krzysztof Ratajski

Deutschland 2-1 Japan
Einzel Eins: Gabriel Clemens 4-2 Jun Matsuda
Einzel Zwei: Max Hopp 0-4 Yoshihisa Baba
Doppel: Deutschland 4-2 Japan

Niederlande 2-0 Singapur
Einzel Eins: Michael van Gerwen 4-0 Paul Lim
Einzel Zwei: Dirk van Duijvenbode 4-3 Harith Lim

Wales 2-1 Litauen
Einzel Eins: Gerwyn Price 4-2 Mindaugas Barauskas
Einzel Zwei: Jonny Clayton 2-4 Darius Labanauskas
Doppel: Wales 4-3 Litauen

Sonntag, 12. September
Nachmittag-Session (13:00 Uhr)
Viertelfinale

Österreich – Nordirland
England – Deutschland
Wales – Australien
Niederlande – Schottland

Abend-Session (19:00 Uhr)
Halbfinale

England/Deutschland gegen Österreich/Nordirland
Wales/Australien – Niederlande/Schottland

Finale
England/Deutschland/Österreich/Nordirland – Wales/Australien/Niederlande/Schottland